mahjong
Reisen nach China

Diese Glücksspiele sind in China besonders beliebt

China bietet als ostasiatisches Land eine alte und vielseitige Kultur, die sich auch in den Bereich der Spiele erstreckt. Beim Spielen kommen Menschen zusammen, tauschen sich aus und setzen vielleicht auch einen bestimmten Geldbetrag auf den Ausgang des gespielten Spiels. Besonders aufregend ist das natürlich, wenn nicht nur Können, sondern auch Glück eine große Rolle beim Spielausgang spielt. Deshalb schauen wir heute mal auf jene Glücksspiele, die in China besonders beliebt sind. Anders als im Westen sind es nicht Poker, Roulette und Blackjack. Und es sind auch nicht alle in China legal.

Glücksspiel in China als kritisches Thema

Glücksspiel wird in China immer umfangreicher verboten. Nicht nur Kartenspiele, einige der unten genannten Spiele sowie Poker, Roulette und Co. sind illegal. Auch gehören Spielautomaten, Internet-Glücksspiel, Greifautomaten und Videospiele mit Glücksspiel- bzw. Zufallsmechaniken dazu. Deshalb findet man nicht, wie etwa in deutschen Städten, an jeder Ecke ein Automatenkasino. Auch müssen Betreiber von Internetcafés sicherstellen, dass von ihren Computern aus keine Glücksspielseiten aufgerufen werden können. Videospieleentwickler müssen Lootboxen oder andere Zufallsinhalte, die gegen Geld erhältlich sind, aus ihren Spielen entfernen. Erst dann dürfen diese auf den chinesischen Markt.

Glücksspiele aus China als traditionelles Kulturgut

Die Rechtslage unter dem aktuellen Regime ist ein krasser Gegensatz zu den traditionell aus China und dem weiteren fernen Osten stammenden Spielen, bei denen Glück und Zufall wesentliche Elemente darstellen. Immerhin haben es chinesische Glücksspiele auch in den Westen und sogar in Kasinos sowie Online Casinos geschafft. Andere Länder, in denen sie legal sind, haben sie in ihre Popkultur integriert und international bekannter gemacht. Im Folgenden geht es um diese Spiele:

  • Pai Gow
  • Mahjong
  • Keno
  • Fan-Tan
  • Sic-Bo

Pai Gow

Pai Gow kann man sich wie eine schwierigere und mit Spielsteinen gespielte Variante von Blackjack vorstellen. Neben dem Dealer spielen sieben Personen dieses Spiel, bei dem 32 nummerierte Steine zum Einsatz kommen. Nach dem Mischen werden diese verdeckt in acht Stapel mit je vier Steinen aufgeteilt. Sowohl die Spieler als auch der Dealer nimmt sich einen Stapel. Nun wird eine „vordere Hand“ mit einer niedrigen Zahlenkombination und eine „hintere Hand“ mit einer hohen Zahlenkombination gebildet. Kann man als Spieler beide „Hände“ des Dealers überbieten, bekommt man einen Gewinn. Kann man eine schlagen und die zweite nicht, bekommt man den Einsatz wieder. Ist keine höher, so verliert man die Runde.

Mahjong

Mahjong ist im Westen auch unter Mahjongg oder Mah-Jongg bekannt. In den späten 1990ern und den 2000ern waren digitale Versionen davon auf fast jeder CD-ROM mit Spielesammlungen enthalten. Die Version des analogen und ebenfalls mit Spielsteinen gespielten Spiels ist aber noch viel älter. Von jedem Spielsymbol gibt es vier Steine im Spiel, wobei je nach Spielart insgesamt 136 oder 144 Steine, welche „Ziegel“ genannt werden, auf bis zu vier Spieler aufzuteilen sind. Auf der Hand befinden sich 13 Ziegel, der Rest wird verdeckt als Mauer vor sich aufgebaut. Durch Ziehen von Ziegeln müssen möglichst hohe Kombinationen gebildet werden. Ein Gewinnbild aus 14 Ziegeln ist das Ziel. Wer dieses schafft, ruft „Mahjong!“.

Keno

Keno ist auch in Deutschland bekannt. Meist wird es in Verbindung mit Lotto genannt, weil es ähnlich gespielt wird. Tatsächlich stammt Keno aber aus China und ist anders als die Stein-Spiele, bei denen auch Strategie beim Gewinnen hilft, ein rein auf Glück basierendes Spiel. Je nach Art des Keno-Spiels werden zwei bis zehn Zahlen aus einer Reihe von 70 bis 120 Zahlen ausgewählt. Anschließend werden bis zu 20 Gewinnzahlen gezogen. Wie beim Lotto gibt es dafür Tippscheine sowie Online-Möglichkeiten in unterschiedlichen Ländern. Die Gewinne, die ausgezahlt werden, hängen von der Anzahl der richtig getippten Zahlen ab. Meist sind die Gewinne etwas höher als beim Lotto.

Fan-Tan

Fan-Tan, manchmal auch Fan Tan oder Fantan geschrieben, ist ein weiteres traditionelles Glücksspiel aus China, bei dem Strategien nichts helfen. Denn das ursprünglich mit Bohnen gespielte Spiel besteht daraus, dass eine Schale mit Bohnen auf ein Spielfeld mit vier nummerierten Quadraten gestülpt wird. Die nicht unter der Schale liegenden Bohnen werden entfernt und die Schale anschließend angehoben. Dann werden von den darunter liegenden vier Bohnen entfernt. Das Ganze wird wiederholt, bis nur noch vier oder sogar weniger übrig sind. Wer auf jene Quadrate gewettet hat, auf denen der Rest liegt, bekommt einen Gewinn. Heutzutage werden statt Bohnen Porzellanspielsteine verwendet.

Sic-Bo

Sic-Bo ist zum Abschluss ein ganz anderes Spiel, denn hier kommen Würfel zum Einsatz. Es ist heutzutage im Westen bekannt und hat verschiedene andere Würfelspiele inspirieren können. Chinesische Einwanderer brachten es einst in die USA, wo es unter anderem einen Platz in den Kasinos von Las Vegas fand. Mittlerweile bieten aber auch einige Online Casinos Sic-Bo als digitales Würfelspiel an. Bei dem Spiel werden drei Würfel in einem Käfig aufbewahrt. Dieser wird herumgedreht, wodurch die Würfel sich bewegen. Gewettet wird auf die Augenanzahl der nach dem Umdrehen des Käfigs liegenden Würfel. Einsätze lassen sich wie beim Roulette neben Zahlenwerten auch auf „Hoch“, „Niedrig“, „Gerade“ und „Ungerade“ platzieren.

Fazit: China hat es erfunden, aber darf es nicht spielen

Zusammenfassend kann man sagen, dass aus China die verschiedensten und dabei auch recht interessante Glücksspiele stammen. Heutzutage kann sich China nicht mehr so sehr auf diese kulturellen Erfindungen berufen, da Glücksspiel – sogar in einer überschaubaren Form wie bei Greifautomaten auf dem Jahrmarkt – verboten ist. Wer nach China reist, kann zwar im Hinterkopf behalten, welche Spiele dort entstanden sind. Aber aktiv nach Einrichtungen zum Spielen dieser Spiele sollte man nicht suchen; und sich auch nicht auf Hinterzimmer-Angebote einlassen.